Nach dem Bekanntwerden des geplanten Baus einer Flüchtlingsunterkunft in Britz organisierte Hufeisern gegen Rechts am 12. September 2013 eine Informationsveranstaltung. Ziel war es, einen Abbau von Vorbehalten und Ängsten und ein solidarisches Handeln der Anwohner*innen gegenüber den Geflüchteten zu erreichen.
Das Interesse war riesig. Ca. 600 Besucher kamen in die Britzer Fritz-Karsen-Schule. Zwischenzeitlich musste der Zugang zur Aula geschlossen werden, da der Andrang zu groß wurde.
Auf dem Podium saßen der Sozialstadtrat Bernd Szczepanski, Franz Allert, Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), Biblap Basu von ReachOut Berlin, Andrea Schwendner vom Diakoniewerk Simeon, Georg Classen vom Flüchtlingsrat Berlin und Jürgen Schulte von Hufeisern gegen Rechts.
„Nicht Flüchtlinge, sondern Fluchtursachen bekämpfen” stand auf einem Plakat am Podium. Die Veranstaltung stand unter dem Eindruck einer im Sommer 2013 stattgefundenen Informationsveranstaltung in Hellersdorf. Dort machten Mitglieder der NPD gegen eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge mobil und schafften dort eine regelrechte Pogromstimmung. Hufeisern gegen Rechts stellte gleich zu Beginn klar, dass man Zustände wie in Hellersdorf nicht tolerieren werde. „Es geht um Fragen der Menschenwürde, Hassparolen gehören nicht in diese Debatte”.
Die Situation vor Ort war friedlich und offen. Etliche Anwohner*innen bekundeten ihre Bereitschaft zur Unterstützung.
Eine parallel angemeldete NPD-Kundgebung hatte die Polizei zwar genehmigt, jedoch mehrere hundert Meter entfernt an der Parchimer Allee. Zur Sicherheit riegelten Beamte die Schule und Teile der Hufeisensiedlung ab. Zuvor gab es von der NPD über den Tag verteilt mehrere Kundgebungen u.a. in Alt-Rudow, in der Gutschmidtstraße und an der Hufeisentreppe. An allen Orten liefen die Rechtsextremisten, von zahlreichen Gegendemonstranten empfangen, ins Leere.
Um die Fritz-Karsen-Schule wurden zur Unterstützung zahlreiche Kundgebungen solidarischer Organisationen angemeldet.
Schließlich blieb nach der sorgfältig vorbereiteten Informationsveranstaltung das gute Gefühl, dass die Anwohner*innen der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung weder gleichgültig noch hasserfüllt, sondern vorurteilsfrei und wohlwollend unsere neuen Nachbar*innen begrüßen werden.